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Urban Gardening – Tipps für deinen Balkon

Urban Gardening – Tipps für deinen Balkon

„Städtischer Gartenbau“ oder die „gärtnerische Nutzung städtischer Flächen“ – klingt absolut unsexy. Auch nicht besser: „Schrebergarten“ oder „Kleingarten“. „Urban Gardening“ klingt um Längen cooler und ist (fast) das Gleiche: urbane Flächen nutzen, um Nahrungsmittel umweltverträglich in der Stadt anzubauen. Was das genau heißt und wie Du deine kleine Terrasse oder Balkon dazu nutzen kannst, zeigen wir Dir hier.

Urban Gardening – uralt und absolut hip

Urban Gardening, die Antike und das Mittelalter – wie passt das denn? Naja, schon damals war es Trend, um Wohnhäuser herum kleine und große Gärten zu pflegen und Nahrungsmittel darin anzubauen. Das lief bis ins späte 19. Jahrhundert so weiter bis die Transportmöglichkeiten soweit ausgereift waren, dass Nahrungsmittel easy und schnell über weite Strecken transportiert werden konnten. Problem an der Sache: ökologisch ist das nicht wirklich. Warum mehrere tausend Kilometer entfernt heimisches Gemüse anbauen, das dann per Flugzeug oder Schiff um die halbe Welt reist, um hier im Supermarkt verkauft zu werden?

Urban Gardening im Hier und Jetzt hat seine Ursprünge in New York. Dort wurden in den 1970er Jahren auf brach liegenden Flächen sogenannte „Guerilla Gardens“ oder „Community Gardens“ angelegt, die die Lebensbedingungen in der Stadt verbessern sollten. Diese Gärten dienten auch als Treffpunkt zum Abhängen.

Stadtgarten in New York

5 Tipps und Tricks: Urban Gardening – Balkon-Garten-Style

Die Idee, Lebensmittel selbst anzubauen, findest du cool? Ein Urban Gardening Projekt gibt es in deiner Stadt aber nicht? Oder du bist nicht so scharf drauf, Dir mit anderen einen Garten zu teilen? Dann mach doch Dein eigenes Ding! Viele Gemüse wie Karotten, Paprika, Radieschen, Zucchini oder Chilis brauchen keine große Ackerfläche, sondern wachsen auch wunderbar in Kisten oder Pflanzkübeln. Brauchst Du dazu einen Garten? Nö! Balkon oder Terrasse reichen locker aus. Damit du gleich damit loslegen kannst, hier 5 Tipps:

 

  1. Aufräumen. Du wirst staunen, wie wenig Platz deine eigenen Tomaten brauchen. Aber ein bisschen Platz brauchen sie schon – und Du auch, denn ab und zu willst Du ja auch mal gießen und ernten. Also nutze dein Urban Gardening Projekt, um ein bisschen den Balkon oder die Terrasse aufzuräumen. Bevor Du aber zu viel wegwirfst, lies Punkt 3.
  2. Lage checken. Erstmal das Handy anschalten. Warum? Prüfe die Ausrichtung deines Balkons bzw. deiner Terrasse. Das geht schnell mit einer Kompass-App. Hat Dein Balkon Südlage, bekommt er viel Sonnenlicht und bietet perfekte Voraussetzungen für Tomaten oder Paprika. Ist Dein Balkon eher schattig, auch kein Problem. Mangold und Radieschen wachsen unter schattigen Voraussetzungen sogar besser. Sofern Deine Terrasse nicht im Souterrain Richtung Norden liegt, sollte da was wachsen!
  3. Pflanzgefäße finden. Natürlich gibt’s im Baumarkt um die Ecke jede Menge davon. Aber der teure, graue Plastikbomber muss und sollte es gar nicht sein. Alte Europaletten oder Holzkisten kannst Du quick and easy zu Pflanzenkübeln umfunktionieren. Einfach mal bei der nächsten Gärtnerei nachfragen (und am besten gleich ein paar Liter Erde mitnehmen). Sei kreativ! Bevor das alte Regal auf den Sperrmüll wandert, nutze die Schubladen als Blumengefäße. Pro-Tipp: Vertikal gärtnern! Pflanzgefäße kann man sehr einfach übereinander anordnen, zum Beispiel an alten Wandpaneelen oder Holzregalen. Auch Omas alte Blumenkästen eigenen sich super, zum Beispiel für Rucola oder andere Salatsorten.

Torf – Torf ist ein Sediment, das in Mooren vorkommt. Es ist vergleichsweise kostengünstig und wird daher gerne Blumenerde zugemischt. Allerdings ist Torf nährstoffarm und sauer, so dass in der Regel Kunstdünger verwendet werden muss. Das muss nicht sein. Achte wenn möglich auf Erde ohne Zugabe von Torf.

  1. Such Dir Pflanzen aus. Wenn Du Dir nicht sicher bist, ob Du lange Lust an Urban Gardening hast, dann starte fürs Erste mit einfachen Kräutern. Die wachsen in der Regel schnell, brauchen nur einen kleinen Pflanztopf und sind relativ anspruchslos. Supereasy: Schnittlauch wächst fast immer ohne viel Action. Einen Tick anspruchsvoller sind schon Basilikum und Petersilie. Pfefferminze wächst übrigens auch schnell und macht sich gut in Cocktails. Wenn’s doch ein bisschen anspruchsvoller werden darf, hier ein paar weitere Ideen für Urban Gardening Balkonpflanzen: Salat, Tomaten, Paprika, Gurken. Für die, die schnelle Erfolge wollen: Zucchini kannst Du im Hochsommer mehrmals ernten. Sogar Beeren oder Kartoffeln kannst Du anbauen … eigenen Pommes steht nichts im Weg.
  2. Die Pflege. Gießen, gießen, gießen. Naja, nicht übertreiben. Für fast alle Pflanzen gilt als Faustregel: je größer das Gefäß, desto weniger häufig musst Du gießen. Achte darauf, dass das Wasser leicht abfließen kann, denn sonst saufen Deine Pflanzen im wahrsten Sinne des Wortes ab (#staunässe). Check im Netz, was Deine jeweiligen Pflanzen benötigen: volle Power Sonne oder mehr Schatten als Sonne? Dann sollte das klappen.

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